Kategorien
Allgemein Asien China Kulturelles Ostasien Reiseziele Veranstaltung

Reisetipps: Eis- und Schneefestival in Harbin

Jedes Jahr von Januar bis Mitte Februar verwandeln sich Teile der chinesischen Stadt Harbin in eine Wunderwelt aus Schnee und Eis: seit 1985 findet dann das Schnee- und Eisfestival statt. Ganze Gebäude entstehen aus dem vergänglichen Baustoff, aber auch Statuen und Figuren.

Stadt Harbin

Harbin ist eine Großstadt mit über 5 Millionen Einwohnern und die Hauptstadt der Provinz Heilongjiang. Diese liegt ganz im Nordosten Chinas an der Grenze zu Russland. Die Stadt ist ein Industriestandort, u.a. für Maschinenbau, Medizin, Automobilbau und vieles mehr. Deutsche Partnerstadt von Harbin ist Magdeburg.


Riesige Gebäude und filigrane Skulpturen aus Eis (© Achim Höfling)
Riesige Gebäude und filigrane Skulpturen aus Eis (© Achim Höfling)

Das Schnee- und Eisfestival

Offiziell eröffnet das Festival am 5. Januar, aber die Ausstellung beginnt oft schon vorher, bzw. man kann dann auch noch etwas die Bautätigkeiten beobachten. Es gibt verschiedene Ausstellungsflächen:

  • Die „Sonneninsel“ (Sun Island): hier werden Schneeskulpturen ausgestellt. Dieser Teil ist ab Ende November eines Jahres zugänglich.
  • „Eis- und Schneewelt“ (Ice- and Snow World): einer der größten Eisarchitekturparks der Welt. Hier stehen ganze Gebäude aus Eis, die auch betreten werden können. Sie entstehen nach Vorbildern aus der ganzen Welt (Pyramiden, Kolosseum, chinesische Mauer, ect.).
  • Zhaolin Park: im Park werden Eislaternen ausgestellt. Aus der Tradition der Eislaternen ist das Festival überhaupt erst entstanden. Allerdings wird das Wort den Skulpturen nicht ganz gerecht, die kunstvoll geschnitzte Figuren, Gebäude oder Wasserfälle darstellen.

Die Schneeblöcke, die als Material dienen, werden mit speziellen Sägen aus dem gefrorenen Fluss Songhua geschnitten. Für die Bauarbeiten arbeiten ca. 12.000 Arbeiter drei Wochen lang.

Neben den Ausstellungen werden auch noch zahlreiche Eis- und Schneeaktivitäten angeboten, u.a. auf dem Songhua River, es gibt verschiedene Wettbewerbe und auch andere Veranstaltungen wie Massenhochzeiten. Außerdem gibt es Eisbars und Eisrestaurants.

Auch aus Schnee werden Teile der Skulpturen errichtet (© Achim Höfling)
Auch aus Schnee werden Teile der Skulpturen errichtet (© Achim Höfling)

Was muss man beachten?

Ganz wichtig zu bedenken sind die im Winter vorherrschenden Temperaturen: es ist wirklich sehr, sehr kalt. Bis zu -40°C kann das Thermometer nachts absinken, die durchschnittliche Temperatur im Januar liegt bei -20°C. Man sollte also sehr warme Kleidung und Stiefel dabei haben und auch das Gesicht schützen. Außerdem sollte man bedenken, dass Handy- oder Kameraakkus bei diesen Temperaturen nicht lange aushalten.

Die ideale Besuchszeit ist am (frühen) Nachmittag, dann kann man die Skulpturen noch bei Tageslicht besichtigen und dann miterleben, wie sie mit zunehmender Dunkelheit illuminiert werden. Die Beleuchtung ist definitiv sehenswert, wenn auch für unseren mitteleuropäischen Geschmack manchmal etwas zu bunt.

Weitere Highlights

In der Stadt selbst ist das Harbin Opera House sehenswert, das architektonisch wirklich ungewöhnlich ist. Von der in die Fassade integrierten Terrasse hat man einen schönen Blick über die Stadt. Besuchen sollte man auch den Sofia Platz mit seiner St. Sophia Kathedrale, eine russisch-orthodoxe Basilika. Mit der Zhongyang Straße verfügt Harbin über eine prachtvolle Einkaufsstraße mit einigen denkmalgeschützten Gebäuden. Außerdem sollte man noch den Ji Le-Tempel in sein Besichtigungsprogramm aufnehmen. Der Gebäudekomplex umfasst u.a. einen Glocken- und einen Trommelturm, verschiedene Paläste und die 7-stöckige Futu-Pagode.

Noch ein Funfact: Jedes Jahr im Juli wird in Harbin das Internationale Bierfestival ausgerichtet, nach dem Vorbild des Münchner Oktoberfestes.

Zu unseren Chinareisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert