Auf unserer Reise nach Sri Lanka hatten wir uns eines besonders vorgenommen: den Sonnenaufgang auf dem berühmten Adams Peak bestaunen. Dieser ist 2.243 Meter hoch und findet sich im Hochland von Sri Lanka, etwas südlich von Kandy. Der Berg hat für Buddhisten eine ganz besondere Bedeutung, befindet sich doch auf seinem Gipfel ein 1,8 Meter langer Fußabdruck von Buddha, weswegen jeder gute Buddhist ihn zumindest einmal im Leben bestiegen haben sollte. Das besondere jedoch ist: auch für Hindus, Muslime und Christen hat der Berg eine religiöse Bedeutung und ist damit einer der wenigen Orte, der für alle vier Weltreligionen heilig ist.
In der Pilgersaison von Dezember bis Mai machen sich deswegen jede Nacht hunderte Pilger – ob Alt, Jung und egal welcher Glaubensrichtung – auf den Weg die immerhin 5.200 Stufen zu erklimmen. In diesen Monaten beleuchten Laternen den Pfad und am Wegesrand wird man zahlreiche kleine Buden finden, die einen mit warmem Tee oder kleinen Snacks versorgen. Zu dieser Zeit sieht man auch Männer mit Krücken oder Frauen mit kleinen Kindern hier, die sich langsam nach oben schleppen und immer wieder kurze Pausen einlegen. Wer es dann aber doch geschafft hat, darf die Glocke des buddhistischen Tempels auf dem Gipfel läuten und somit stolz seine Tat verkünden.
Leider waren wir im September in Sri Lanka und somit außerhalb der Pilgersaison unterwegs. Doch das konnte uns nicht abhalten – wir hatten ja Stirnlampen dabei. Nachts um halb 3 gingen wir los, um voller Motivation die ersten Stufen zu besteigen. Höher und höher schraubten sich die Treppen den Himmel hinauf und schwerer und schwerer wurden unsere Beine. Dadurch, dass jede Stufe unterschiedlich hoch ist – manche bis zu einem halben Meter – wurde die Sache noch um einiges erschwert. Gegen Ende wurde die Treppe dann immer steiler und es zählte nur noch der nächste Schritt. Doch endlich – nach ca. 3 Stunden – hatten wir es geschafft und so blieb uns noch etwas Zeit, um bei Tee und Keksen auf den Sonnenaufgang zu warten. Das dachten wir zumindest, denn die Sonne versteckte sich die ganze Zeit hinter den Wolken und so haben wir die angeblich schönste Morgenröte Sri Lankas und den Blick über die gesamte Insel leider verpasst.
Trotzdem waren wir unglaublich glücklich und nachdem wir stolz die Glocke geläutet hatten genossen wir – mit ein paar anderen mutigen Besteigern – unsere wohlverdiente Ruhepause, bevor es wieder 5.200 Stufen nach unten ging und wir erschöpft zurück ins Bett fielen.
Die Wanderung auf den Adams Peak ist auf jeden Fall eine Herausforderung und ein Highlight, das man in Sri Lanka auf keinen Fall verpassen sollte.
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Sri Lanka: Natur, Kultur & Begegnungen
Die Insel im Indischen Ozean hat vieles zu bieten: Traumstrände und beeindruckende buddhistische Kulturgüter, eine landschaftliche Vielfalt mit dem fruchtbaren Hochland und es ist zusätzlich noch ein ideales Wandergebiet. Eine aktive Reise, um Sri Lanka intensiv zu erleben.