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Kopi Luwak – der teure „Katzenkaffee“ spaltet die Gemüter

Kopi Luwak ist der Name der teuersten Kaffeesorte der Welt und kein anderer Kaffee verursacht so ambivalente Reaktionen wie dieser. Der Beiname „Katzenkaffee“ gibt bereits Hinweise auf die Entstehung dieser exquisiten, als Delikatesse gehandelten Bohne. Wir wollen die unterschiedlichen Seite der Herstellung vom Kopi-Luwak-Kaffee auf Bali herausstellen und wissen, warum er in aller Munde ist.

Entstehung

Der Grund für die unterschiedlichen und teils starken Gefühle, die durch den Kopi Luwak Kaffee ausgelöst werden, ist ohne Zweifel die ungewöhnliche Entstehung. Denn nur von einem Fleckenmusang gefressene und nach der Ausscheidung aufgesammelte Bohnen qualifizieren sich auch für die Herstellung des teuersten Kaffees der Welt. Dies erklärt auch den Namen der Kaffeesorte. Das Wort Kopi bedeutet einfach Kaffee auf indonesisch. Der zweie Teil des Namens stammt von dem indonesischen Namen der Schleichkatzenart des Fleckenmusangs: Musang luwak, teilweise jedoch auch Musang pandan in bestimmten Orten. Zusammengesetzt kommt der Spitzname „Katzenkaffee“ der Bezeichnung also sehr nahe, da sie grob als Fleckenmusang-Kaffee übersetzt werden kann.

Ausgeschiedene Bohnen in Balis Ort Ubud werden zu Kopi Luwak Kaffee verarbeitet
Ausgeschiedene Bohnen in Balis Ort Ubud werden zu Kopi Luwak Kaffee verarbeitet

Wenn sich jetzt ein leichtes Ekelgefühl und ein wenig Unglauben bei Euch breit gemacht hat, seid ihr nicht allein. Doch keine Sorge, die Kaffeebauern sammeln den Kot der Schleichkatzen auf und filtern und sortieren die einzelnen Bohnen heraus. Die Tiere verdauen nämlich nur das Fruchtfleisch der gefressenen Kaffeekirschen. Anschließend werden die Kaffeebohnen aufwändig gereinigt und müssen dann in der Sonne trocknen, bevor sie leicht geröstet werden.

Kaffeekirschen am Baum
So sehen Kaffeekirschen aus. Wenn sie rot sind, sind sie reif.
Bedeutung des Prozesses für den späteren Kaffee

Die nachtaktiven Baumkatzen fressen die Kaffeekirschen als eine Art Delikatesse. Eigentlich ernähren sie sich vorwiegend von anderen Früchten oder auch kleinen Reptilien, deren Eiern oder frisch geschlüpften Küken. Auch Insekten und das ein oder andere Kleinst-Säugetier stehen auf der Speisekarte. Werden dann aber doch einmal Kaffeekirschen gefressen, werden die Bitterstoffe der Bohnen aufgespalten und fermentiert. Das bedeutet, dass durch die Nassfermentation im Darm der Fleckenmusangs sowohl Koffein verloren geht als auch der Geschmack des späteren Kaffees beeinflusst wird. Den kann man nämlich als milder, dunkler und komplexer als herkömmliche Kaffeearomen beschreiben. Aber auch das Wort „muffig“ wurde schon genutzt.

Käfighaltung von Fleckenmusangs
Immer mehr Hersteller erleichtern sich die Bohnensammlung durch Käfighaltung von Fleckenmusangs
Kritische Entwicklungen der Herstellung

Mit dem Label „Teuerster Kaffee der Welt“ sehen viele Menschen natürlich eine lukrative Geldquelle in der Produktion des Kopi-Luwak-Kaffees. Doch die Sammlung der Bohnen ist langwierig und die Ausbeute gering für die hohe Nachfrage am internationalen Markt. Also werden die Schleichkatzen immer häufiger eingefangen und in Käfigen gehalten. Statt der abwechslungsreichen, natürlichen Ernährung werden sie nur mit Kaffeekirschen gefüttert. Der Kot kann dann direkt eingesammelt und verarbeitet werden.

Wie man sich vorstellen kann, leiden die Tiere unter den viel zu kleinen Käfigen und erleiden Mangelerscheinungen aufgrund der unnatürlichen Ernährung. Diese reichen vom Ausfall des Fells zu Verhaltensstörungen, wie PETA berichtet. Vom Profit angelockt, sind auch immer mehr Fälscher unterwegs.

Wer mutig ist und diese indonesische Spezialität ausprobieren möchte, sollte also auf die Herkunft und Produktion der Bohnen achten, damit unter keinen Umständen Tierquälerei unterstützt wird. Wer direkt auf Bali oder Indonesien allgemein einkauft, kann die Umstände gegebenenfalls selbst überprüfen.

Ein Kilo des exquisiten Kaffees wird in Europa momentan übrigens für rund 300€ verkauft. Die Preise und Qualitäten variieren dabei stark.

Tja, das muss auch ich jetzt erst einmal verdauen! 😉

Wer es etwas günstiger und ökologischer haben möchte, kann diese interessante Kurz-Dokumentation über eine Kaffeebauern-Familie auf Bali anschauen.

Weiterführende Informationen gibt es im Artikel „Kopi Luwak – Was steckt hinter dem Mythos Katzenkaffee?„.

Auf folgenden Bali-Reisen könnt ihr euch einen Eindruck vom Kaffeeland Indonesien machen:


Höhepunkte Indonesiens

Ihr erlebt das Kaleidoskop an Kulturen und Landschaftsformen, das nur Indonesien so zu bieten hat.


Rundreise – Orang-Utans, Drachen und Vulkane

Genießen Sie die Facetten des Landes auf einer intensiven Reise über die Inseln Java, Kalimantan (Borneo), Bali und Komodos. Ob Regenwald-Bootsfahrt mit Orang-Utang Camp Leakey , Komodo-Nationalpark, kulturelle Tempel, spektakuläre Vulkanlandschaft oder saftig grüne Reisterrassen, diese Reise bietet es alles. Auf einer exotischen Gewürzplantage in Ostjava werden sie zudem in die Geheimnisse des Anbaus von Kaffee, Muskat, Vanille, Nelken, Kautschuk und Zimt eingeweiht.


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